Gefäßkrankheiten
(von: Dr. Michael Hessinger, Facharzt für Gefäßchirurgie)
Unter dem Begriff Gefäßkrankheiten werden Erkrankungen zusammengefasst, die die Arterien, Venen und Lymphgefäße betreffen. Sie gehören in unseren Breiten zu den am häufigsten auftretenden Krankheiten.
Für die optimale Diagnostik, Therapie aber auch Prävention ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Internisten, Chirurgen und Radiologen von grundlegender Bedeutung.
Gefässkrankheiten: Medizinische Informationen
Hier finden Sie tiefergehende medizinische Informationen zum Thema Gefässkrankheiten:
Arterielle Erkrankungen
Unter dem Begriff Gefäßkrankheiten werden Erkrankungen zusammengefasst, die die Arterien, Venen und Lymphgefäße betreffen. Sie gehören in unseren Breiten zu den am häufigsten auftretenden Krankheiten.
Für die optimale Diagnostik, Therapie aber auch Prävention ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Internisten, Chirurgen und Radiologen von grundlegender Bedeutung.
Ursache der meisten arteriellen Erkrankungen ist die so genannte Atherosklerose (Verkalkung der Gefäßinnenwände). Durch Ablagerung von Cholesterin verkalken die Gefäßwände, verlieren ihre Elastizität, und der Gefäßdurchmesser verengt sich zunehmend. Die Folge: Das Blut kann nicht mehr ungehindert fließen. Von Artherosklerose bevorzugt betroffen sind die Herzkranzgefäße, die Hirnarterien, die Becken- und Beinarterien und die Bauchschlagader.
Risikofaktoren wie das Rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht, Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder zu hohe Blutfettwerte begünstigen die Entstehung einer Artherosklerose. Bestehen solche Risikofaktoren, ist eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung (Duplexsonographie) spätestens ab dem 60. Lebensjahr angezeigt und auf eine optimale Blutdruckeinstellung zu achten.
Die Arterienverkalkung bleibt oft zunächst lange unbemerkt. Symptome zeigen sich meistens erst dann, wenn der Gefäßdurchmesser durch die Ablagerungen (Plaques) deutlich reduziert wurde oder sich im Bereich der Plaques ein Blutgerinnsel (Thrombus) gebildet hat.
Die Symptome können sehr unterschiedlich sein, je nach dem, wo die Arterienverkalkung auftritt.
Arterienverkalkung in den Herzkranzgefäßen:
- Herzenge (Angina pectoris)
- Herzinfarkt
- Herzschwäche
Arterienverkalkung in den Beingefäßen
- Periphere Verschlusskrankhheit
Arterienverkalkung im Gehirn
- Schlaganfall
Die peripher arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) beruht hauptsächlich auf der Arterienverkalkung und Verengung der Becken- und Beinarterien. Die daraus resultierende Durchblutungsstörung der Beinarterien bewirkt eine Unterversorgung der Muskulatur mit Sauerstoff. Dies führt zu Schmerzen in den Beinen und zwingt die Betroffenen zu Gehpausen („Schaufensterkrankheit“).
Im fortgeschrittenen Stadium bestehen häufig auch Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße oder der hirnversorgenden Gefäße. Das bedeutet ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Risikofaktoren
- Rauchen
- Bluthochdruck
- hohe Cholesterinwerte
- Diabetes
- Übergewicht
- Genetische Belastung
Symptome
- Belastungsabhängige Schmerzen in den Beinen (z.B. nach längeren Gehstrecken, Bergaufgehen).
- Der Schmerz verschwindet zunächst beim Stehen bleiben.
- Fortgeschrittenes Stadium
Schmerzen auch im Ruhezustand (vor allem beim Liegen) - Im Endstadium treten infolge der Durchblutungsstörung Infektionen und offene Beine auf. Kann ein ausreichender Blutfluss nicht wieder hergestellt werden, ist im schlimmsten Fall sogar eine Amputation notwendig.
Diagnose
- Krankengeschichte und klinische Untersuchung
- Dopplerdruckmessung (Blutdruckmessung in den Arterien mittels Ultraschall)
- Duplex-Sonographie (Genaue Darstellung der Arterien in den Beinen, Information über den Blutfluss)
- Magnetresonanz-Angiographie
Therapie
- Bewegungstherapie (z.B. Radfahren, Treppensteigen)
Vor allem in frühen Stadien ist das regelmäßige Training sehr wirksam, da es zur Bildung neuer Blutgefäße führen kann, die die Muskulatur wieder mit Sauerstoff versorgen können. Bei konsequenter Durchführung der Therapie kann oftmals eine deutliche Verbesserung der Gehstrecke erreicht werden.
- Medikamente (z.B. Acetylsalicylsäure, Gerinnungshemmer)
- Aufdehnung des Gefäßes (nicht chirurgisches Verfahren)
Häufig wird eine so genannte Ballondilatation eingesetzt, um das Gefäß zu dehnen. Dabei wird zunächst ein Katheter durch die Engstelle geschoben, und danach ein aufgepumpter Ballon in die verengte Arterie geschoben. Zusätzlich kann eine Gefäßstütze ('Stent') eingesetzt werden, um einen Wiederverschluss zu verhindern.
- Bypass-Operation
Dabei handelt es sich um ein operatives Verfahren, bei dem durch eine künstliche 'Umleitung' der verschlossene Gefäßabschnitt überbrückt wird.
Ein Schlaganfall ist die Folge einer plötzlichen Durchblutungsstörung des Gehirns. Dadurch erhält das betroffene Hirngewebe zu wenig Sauerstoff und Nervenzellen sterben ab. Die Folge ist ein neurologischer Ausfall, der vorübergehend oder dauerhaft sein kann.
Kommt es zu einem ischämischen Schlaganfall, ist eine bleibende strukturelle Hirnschädigung die Folge. Flüchtige neurologische Ausfälle – man nennt sie auch transitorisch ischämische Attacken - können ebenfalls Ausdruck eines Infarktes oder auch eine Vorstufe des Schlaganfalls sein.
Schlaganfälle stehen in der Todesursachen-Statistik an dritter Stelle und gehören zu den häufigsten Ursachen von schweren Behinderungen im höheren Lebensalter. Das Risiko steigt mit zunehmendem Lebensalter deutlich an, aber auch junge Menschen können einen Schlaganfall erleiden.
Ursache
- Plötzlicher Gefäßverschluss (Häufigkeit: ca. 80 Prozent)
Dieser Gefäßverschluss kann durch eine Thrombose ausgelöst werden. Dabei haftet ein Blutpfropfen an der Gefäßwand fest, und erschwert so den Blutdurchfluss.
Eine andere Möglichkeit ist die Thromboembolie. Dabei wird ein Blutgerinnsel, das sich losgelöst hat, in das Gehirn eingespült, was ebenfalls eine Blockade des Blutdurchflusses bewirken kann.
- Schlaganfall durch Hirnblutung (Häufigkeit ca. 20%)
Als wichtigste Risikofaktoren für einen Schlaganfall gelten Bluthochdruck, Rauchen und/oder erhöhte Cholesterinwerte.
Symptome
Die Symptome bei einem Schlaganfall richten sich nach der betroffenen Region im Gehirn. In 50% der Fälle gehen dem eigentlichen Schlaganfall kürzere Episoden mit ähnlicher Symptomatik voraus. Diese vorübergehenden Attacken sollten unbedingt als Warnhinweise betrachtet werden:
- kurzzeitige Sprachstörungen
- Sehstörungen
- Schwindel
- Gangunsicherheit
- Gedächtnisverlust
- Schluckstörungen
- Lähmungserscheinungen
- Kopfschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
Diagnose
- neurologische und internistische Untersuchung (zur Klärung, um welche Form des Schlaganfalls es sich handelt)
- Computertomographie (zur Feststellung einer Hirnblutung)
- Magnetresonanztomographie
- MR-Angiographie (Darstellung der Blutgefäße im Gehirn)
- Ultraschall (Dopplersonographie, zur Feststellung einer Arterienverkalkung) EKG (um Herzrhythmusstörungen als Ursache auszuschließen)
- Blutuntersuchung (zur Feststellung von eventuellen Gerinnungsstörungen)
Therapie
Je rascher ein Schlaganfall ärztlich versorgt wird, desto besser sind die Chancen der Rehabilitation. Im Rahmen der Erstversorgung stehen zunächst lebensrettende Sofortmaßnahmen im Vordergrund.
Die Akutbehandlung eines Schlaganfalls zielt darauf ab, die Sauerstoffversorgung der betroffenen Hirnregion wiederherzustellen, damit möglichst wenig Hirngewebe Schaden nimmt.
Für die weitere Behandlung ist es von Wichtigkeit, ob der Schlaganfall durch ein verstopftes Hirngefäß oder durch eine Blutung verursacht wurde. Auch andere Kriterien, wie z. B. die Schwere des Schlaganfalls, haben Einfluss auf die Therapie.
Ursache Gefäßverschluss
- medikamentöse Lysetherapie:
Wenn ein Gefäßverschluss die Ursache des Schlaganfalls ist, kann in den ersten Stunden nach Beginn der Schlaganfallsymptome versucht werden, das Blutgerinnsel medikamentös aufzulösen. Zuvor muss allerdings eine Hirnblutung als Ursache des Schlaganfalls ausgeschlossen werden. - Verabreichung von Acetylsalicylsäure (zur Senkung des Risikos für ein Wiederauftreten eines Schlaganfalls)
Ursache Hirnblutung
- Die Therapie der Hirnblutung hängt von der Größe und dem Ort der Blutung ab. Kleinere Blutungen werden häufig nur überwacht, größere müssen operiert werden.
Rehabilitation
Ziel der Rehabilitation ist es, dass die Patienten wieder in ihr bisheriges soziales Umfeld zurückkehren können. Je früher die Rehabilitation beginnt, desto höher sind auch die Erfolgsaussichten.
- spezielle Physiotherapie (z.B. Trainingsverfahren wie Bobath, Vojta)
- Logotherapie
- Ergotherapie
- spezielle neurologische Rehabilitation
In den Arterien kann es nicht nur zu Engstellungen kommen, sondern auch zu krankhaften Gefäßerweiterungen (Aneurysmen). Dabei weichen die Arterienwände aufgrund des hohen Drucks, mit dem das Blut durchfließt, auseinander. In der Folge kann die Arterie platzen. Die Bauchschlagader (Aorta) ist der häufigste Ort, an dem Gefäßerweiterungen zu finden sind.
Die Überlebenschancen bei einem Aortenaneurysma liegen heute bei etwa 50 Prozent. Vor allem regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen, ein herannahendes Aortenaneurysma rechtzeitig zu erkennen und gegebenenfalls zu behandeln.
Ursachen
Häufig:
- Artherosklerose (Gefäßverkalkung)
Als Hauptrisikofaktoren für Ablagerungen in den Arterien gelten Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Zuckerkrankheit und Rauchen. - angeborene Fehlbildungen im Bereich der Gefäßwände
Selten:
- Entzündungen oder Verletzungen der Gefäßwände
Symptome
Häufig bleiben Betroffene lange Zeit ohne Beschwerden und das Aneurysma bleibt unentdeckt. Die Symptome bei einem Aneurysma der Bauchschlagader sind denen eines Herzinfarktes sehr ähnlich:
- diffuse Bauch- und Rückenschmerzen
- unterschiedlich starker Leistenpuls
- Schwindelgefühl
Bei einem Riss der Aorta:
- akuter Bauchschmerz, eventuell auch Brust- und Rückenschmerz
- Schock-Symptomatik mit Blutdruckabfall
Diagnose
Die meisten Gefäßaussackungen der Aorta werden zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes oder bei Kontrastmitteluntersuchungen der Blutgefäße festgestellt.
Um das Ausmaß der Erkrankung wird eine Computertomographie durchgeführt.
Therapie
Ob eine Operation durchgeführt wird, hängt von der Größe und Beschaffenheit des Aneurysmas ab. Ist das Aneurysma kleiner, kann unter regelmäßiger Kontrolle abgewartet werden.
Bei einer Größe von etwa fünf Zentimeter wird eine Operation empfohlen, da die Gefahr des Platzens besteht. Der Patient könnte dann innerlich verbluten.
Bei der Operation wird der erkrankte Gefäßabschnitt durch ein künstliches Blutgefäß (Gefäßprothese) ersetzt, oder man verstärkt die Wand der Hauptschlagader von innen her durch eine Metallstütze (Stent).
Venöse Erkrankungen
Zu den häufigsten Erkrankungen, die die Venen betreffen, zählen:
Krampfadern sind erweiterte geschlängelte Venen, die hauptsächlich an den Beinen auftreten. Die Ausweitung der Venen führt zu Funktionsstörungen der Venenklappen, die undicht werden und dadurch nicht mehr richtig schließen können. Damit steigt der Druck in den Venen wegen des erhöhten Blutvolumens an und presst Flüssigkeit aus den Gefäßen in das umliegende Gewebe. Das wiederum führt zu den typischen Schwellungen und Hautverfärbungen.
Krampfadern sind mehr als nur ein kosmetisches Problem. Denn in den krankhaft veränderten Venen ist die Fließgeschwindigkeit des Blutes verlangsamt, was das Risiko für die Entstehung von oberflächlichen Venenentzündungen, Venenthrombose und in weiterer Folge das Risiko einer Lungenembolie mit Lungeninfarkt erhöht. Darüber hinaus kann es durch die Blutstauung zu einem Unterschenkelgeschwür („offenes Bein“) kommen.
Ursachen/Risikofaktoren
- Angeborene Bindegewebsschwäche
- Hormonelle Einflüsse (z.B. Schwangerschaft, Anti-Baby-Pille)
- Übergewicht
- Bewegungsarmut
- Langes Sitzen und Stehen
Symptome
- schwere ("müde") Beine
- Schwellung (vorwiegend abends)
- Spannungsgefühl
- ziehende Schmerzen
- Beschwerden bessern sich beim Gehen
Diagnose
Bildgebende Verfahren:
- Duplex-Sonographie: zeigt die Fließrichtung des Blutes und eventuell vorhandene Blutgerinnsel in den tiefen Venen.
- Phlebographie (Venenröntgen: Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel. Dabei werden alle Venen vom Becken bis zum Unterschenkel dargestellt.
Therapie
Konservative Behandlung
- Physikalische Therapie (Bandagen, Lymphdrainage, Heilgymnastik)
- Kompressionsstrümpfe
- Gewichtsabnahme
- Hochlagerung der Beine
- Venentonikum (z.B. Extrakt der Rosskastanie)
Schaumverödung (Sklerosierung): diese Methode empfiehlt sich vor allem für kleinere Krampfadern und Besenreiservarizen, wobei mit einer feinen Nadel ein Verödungsmittel in die erkrankten Venen gespritzt wird. Dieses löst eine entzündliche Reaktion an der Veneninnenwand aus. Der durch einen Kompressionsstrumpf oder eine Bandagierung ausgeübte Druck unterstützt ein Verkleben und Verwachsen der Venenwände miteinander. Die Vene verschließt sich und wird zu einem Narbenstrang, der vom Körper abgebaut wird.
Operative Verfahren:
- Stripping (Herausziehen der erkrankten Vene) mittels einer Sonde
- Lasertherapie
Bei einer Thrombose verstopft ein Blutgerinnsel (Thrombus) ein Blutgefäß, was oftmals zu einem Gefäßverschluss führt. Grundsätzlich können Thrombosen in jedem Gefäß auftreten, vorwiegend sind jedoch die tiefen Bein- und die Beckenvenen betroffen. Thrombosen entstehen meistens im Bereich kleinerer Venen der Wadenmuskulatur und wachsen von dort weiter in die größeren Venen.
Man unterscheidet zwischen einer tiefen und einer oberflächlichen Venenthrombose. Eine Thrombose im tiefen Venensystem birgt die Gefahr, dass sich das Gerinnsel loslöst, mit dem Blutstrom in die Lungenarterien gelangt und diese verstopft. Die Folge ist eine lebensgefährliche Lungenembolie.
Entsteht ein Blutgerinnsel in einer oberflächlichen Vene, spricht man von einer Venenentzündung (Phlebitis), die zwar schmerzhaft, aber meist ungefährlich ist.
Ursachen/Risikofaktoren
Begünstigende Auslöser für die Entstehung einer Thrombose sind:
- Veränderungen der Gefäßwand (z.B. durch Entzündung, Verletzung, …)
- Verlangsamter Blutfluss (z.B. durch lange Bettlägerigkeit nach Operationen, Gipsverband, langes Sitzen mit abgewinkelten Beinen – etwa bei Reisen )
- Veränderte Blutzusammensetzung, die eine erhöhte Gerinnbarkeit des Bluts verursacht ( z.B in der Schwangerschaft, Einnahme der Antibabypille, …)
- Nikotinkonsum
- Übergewicht
- Krampfadern
- angeborene gesteigerte Gerinnbarkeit des Bluts
Symptome
- Schwere- oder Spannungsgefühl im Bein
- Schwellung mit Schmerzen im Wadenbereich
- bläulich rot verfärbte Haut und Wärmegefühl
- Schmerzverstärkung bei Belastung (Stehen, Gehen)
- Schmerzlinderung bei Hochlagerung des Beines
Diagnose
Besteht der Verdacht auf eine Thrombose sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden, um schwerwiegende Folgen (z.B. Lungenembolie) abzuwenden.
Die Diagnose stellt der Arzt aufgrund der körperlichen Untersuchung und mit Hilfe bildgebender Verfahren.
Doppler- bzw. Duplex-Sonographie (Farbduplex): Darstellung des Venenverlaufs und der Blutströmung, die bei einer Thrombose herabgesetzt ist, mittels Ultraschall.
Phlebographie: Darstellung des Venensystems durch Einspritzen von Kontrastmittel in eine Vene. Wird heute weitgehend durch den Farbduplex ersetzt.
Therapie der tiefen Venenthrombose
Die Therapie zielt im Allgemeinen darauf ab, eine Lungenembolie zu verhindern und den Blutstrom wieder zu normalisieren.
Konservative Behandlung
- Bettruhe
- Hochlagerung des Beins
- spezielle Verbände, Kompressionsstrümpfe
- Gerinnungshemmende (blutverdünnende) Medikamente: zunächst mit niedermolekularem Heparin, das ein- bis zweimal täglich gespritzt wird, danach meist über mehrere Monate mit Tabletten und regelmäßigen Laborkontrollen der Blutgerinnung.
- medikamentöse Auflösung des Thrombus (Infusion)
Operation:
In einzelnen Fällen wird das Blutgerinnsel operativ entfernt.
Therapie der oberflächlichen Venenthrombose (Venenentzündung)
- Kompressionsstrümpfe
- Bewegung (um die Muskelpumpe zu aktivieren und damit den Blutfluss in den Venen zu beschleunigen)
- abschwellende, entzündungshemmende Salben
- Einnahme von Acetylsalicylsäure (Aspirin) zur Schmerzlinderung und Blutverdünnung
Vorbeugung
Die wichtigste Vorbeugung ist Bewegung. Sie kann passiv wie aktiv durchgeführt werden, da die Muskeltätigkeit (etwa der Beine) den venösen Rückfluss unterstützt (Muskelpumpe).
Falls keine Bewegung möglich ist, sollten bei Vorliegen von Risikofaktoren Kompressionsstrümpfe getragen werden. Sie unterstützen die Venen durch erhöhten Gewebedruck von außen, wodurch der Blutrückfluss erleichtert wird.
Auf Fernreisen (vor allem im Flugzeug) sollte man so oft wie möglich aufstehen, die Beine bewegen, viel trinken und Alkohol meiden (Alkohol „entwässert“). Personen mit erhöhtem Risiko von Beinvenenthrombosen sollten Kompressionsstrümpfe tragen und Gerinnungshemmer einnehmen.