Innovative Operationstechnik in der Privatklinik Graz Ragnitz: Hüftumstellung bei Hüftdysplasie mittels minimal-invasiver PAO (Periazetabuläre Umstellungsosteomie)
Medizin
Dr. Wolfgang Zinser, Facharzt für Orthopädie und Traumatologie, erzählt über die besonders schonende Operationstechnik, die bei einer angeborenen Fehlanlage des Hüftgelenks (Hüftdysplasie) im Erwachsenenalter zum Einsatz kommt. Erfahren Sie mehr über die innovative PAO-Operationstechnik und welche Vorteile diese bietet.
Was versteht man unter Hüftdysplasie?
Hüftdysplasie ist eine Fehlanlage des Hüftgelenks, die entweder von Geburt an vorhanden ist oder sich in den ersten Jahren des Lebens entwickelt. In den meisten Fällen wird die Fehlstellung außerhalb des Säuglingsalters erst im Alter von 15 bis 30 Jahren diagnostiziert. Bei Patient*innen mit Hüftdysplasie ist die Hüftpfanne unterentwickelt und deckt deshalb den Hüftkopf nicht korrekt ab.
Was für Beschwerden haben Patient*innen mit einer Hüftdysplasie?
Frühe Symptome der Hüftdysplasie sind verminderte Belastbarkeit und Überlastungsschmerzen im Bereich der Hüfte, Patient*innen können keine lange Strecken gehen. Zu Beginn treten nur gelegentlich Symptome auf. Später haben die Patient*innen häufig Schmerzen in der Leistengegend und tendieren dazu, zu hinken. Als Folge entwickeln die meisten Menschen mit Hüftdysplasie durch die Überlastung des Gelenkes im Laufe der Zeit einen Gelenkverschleiß, eine so genannte Arthrose.
Wann wird eine Operation durchgeführt?
Das Ziel einer Operation bei einer Hüftdysplasie ist es, die Schmerzen zu reduzieren und das Aktivitätsniveau zu erhöhen. Außerdem soll die Entwicklung von frühzeitigem Gelenkverschleiß der Hüfte verhindert oder zumindest verzögert und gleichzeitig der Einsatz eines Hüftgelenkersatzes (Endoprothese) vermieden bzw. hinausgezögert werden.
Was ist das Besondere an der PAO-Operation (Periazetabuläre Umstellungsosteomie)?
Bei der periazetabulären Umstellungsosteotomie (PAO) wird die Hüft-Pfanne aus dem Becken in die korrekte Position geschwenkt und fixiert. Dabei bleibt die Kontinuität des Beckens im Gegensatz zu anderen Verfahren (z.B. dreifache Beckenosteotomie) erhalten.
Das Besondere bei der Technik von Dr. Zinser im Gegensatz zum herkömmlichen Verfahren der PAO ist, dass die Operation minimal-invasiv, also nur mit Hilfe eines kleinen 7 bis 10 cm Hautschnitts, ohne Ablösung von Sehnen und Muskeln, durchgeführt wird. Dies hat unter anderem den Vorteil, dass die Operationszeit mit ca. 1,5 Stunden kurz ist, es zu weniger Blutverlust kommt und die Patienten früher wieder belastbar sind.
Ein weiterer großer Vorteil dieser Operationstechnik ist, dass der Heilungsprozess deutlich schneller verläuft. Das bedeutet eine schnellere Rehabilitation und Rückkehr zum normalen täglichen Leben. Viele Patient*innen können bereits am Folgetag nach der Operation aufstehen und mit Hilfe einer Unterarmgehstütze gehen, was sehr rasch eine deutliche Verbesserung der Mobilität und damit auch der Lebensqualität mit sich bringt.
Seit wann wird die Operation in der Privatklinik Graz Ragnitz angeboten?
Ich führe die Operation seit Mitte Februar 2022 in der Privatklinik Graz Ragnitz durch. Meine erste Grazer Patientin, die in dieser Zeit erfolgreich operiert wurde, konnte die Klinik nach wenigen Tagen wieder verlassen.