Gynäkologische Erkrankungen

Seit jeher versteht sich die Privatklinik Graz Ragnitz auch als Anlaufstelle für frauenspezifische Gesundheitsprobleme. Das Leistungsspektrum ist vielfältig. Einen wichtigen Schwerpunkt nimmt unter anderem die Gesundheitsvorsorge ein.

Höchstes  Augenmerk wird auf die Früherkennung von Brustkrebs sowie die Diagnostik und Behandlung von Endometriose gelegt, einer weit verbreiteten, aber oft nicht erkannten gynäkologischen Erkrankung.

Auch bei Erkrankungen, die als Folge der Wechseljahre auftreten, wie etwa die Osteoporose, werden Sie bei uns bestens betreut. Modernste diagnostische Verfahren, wie beispielsweise die Knochendichtemessung, helfen, gesundheitliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen, um die entsprechende Therapie zeitgerecht einleiten zu können.

Ist ein chirurgischer Eingriff notwendig, bietet die Privatklinik Graz Ragnitz das ideale Umfeld. Zunehmend wird bei uns auf schonende minimal invasive Operationstechniken gesetzt. Sämtliche operative Eingriffe werden ausschließlich unter Beiziehung von SpezialistInnen aus den Bereichen Gynäkologie, Radiologie, Onkologie, Plastische Chirurgie und Pathologie durchgeführt.

Gynäkologische Erkrankungen: Medizinische Informationen

Hier finden Sie tiefergehende medizinische Informationen zum Thema Gynäkologische Erkrankungen:

Endometriose

Die Endometriose ist eine gutartige, aber oft schmerzhafte, chronische Erkrankung, bei der sich Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutterhöhle an unterschiedlichen Stellen im Körper ansiedelt. Das können weibliche Geschlechtsorgane, aber auch Organe wie etwa die Lunge sein. Endometrioseherde können Zysten, Verwachsungen und Beschwerden, vor allem vor und während der Menstruation verursachen.

 

Symptome

Als besonders unangenehm werden dabei krampfartige Bauchschmerzen, migräneartige Kopfschmerzen und Rückenschmerzen empfunden. Endometriose kann aber auch schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen: Im Eileiter angesiedelt kann sie etwa Unfruchtbarkeit verursachen, weil die Eileiter verklebt werden.

Möglichkeiten der Diagnose und Therapie

Erste Hinweise auf die Endometriose können eine genaue Befragung sowie Tast- und Ultraschalluntersuchungen durch den Frauenarzt ergeben. Eine gesicherte Diagnose erhält man durch eine Bauchspiegelung beziehungsweise eine Biopsie, mit deren Hilfe das Gewebe genau untersucht werden kann.  Während der Bauchspiegelung können auch gleich eventuell vorhandene Herde oder Zysten entfernt und so Beschwerden in ihrer Ausprägung gelindert werden.

Die Behandlung der Endometriose richtet sich nach der Ausdehnung und der Lokalisation der Endometriose bzw. dem Alter und einem eventuell bestehenden Kinderwunsch der Patientin. Grundsätzlich sind sowohl eine chirurgische als auch eine medikamentöse (Hormon)therapie möglich, wobei in vielen Fällen beide Methoden kombiniert werden.

Kleinere Herde innerhalb des Bauchraumes werden bei Bauchspiegelungen mit dem Laser abgetragen oder elektrochirurgisch verödet.

Operative Eingriffe erfolgen in der Privatklinik Graz Ragnitz  nach Möglichkeit minimal invasiv mit Hilfe einer Sonde und einer Minikamera (endoskopisch). Diese patientinnenfreundliche Methode hilft,  Beschwerden, wie sie oft nach chirurgischen Eingriffen auftreten, möglichst gering zu halten.

Gebärmuttermyom

Gebärmuttermyome sind gutartige Geschwulste an der Muskelwand der Gebärmutter. Stimuliert werden diese Geschwulste durch die Östrogenproduktion. Demnach kommt es in den Wechseljahren meistens zu einer langsamen Rückbildung.

Symptome

Obwohl Gebärmuttermyome oft symptomfrei sind, können ihre Größe und Lage bei einigen Frauen Beschwerden verursachen, unter anderem auch Schmerzen im Beckenbereich, im Rücken oder in den Beinen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Druck auf die Harnblase (ständiger Harndrang), Druck auf den Darm (Verstopfung und Blähungen) sowie lang anhaltende starke Blutungen.

Möglichkeiten der Diagnose und Therapie

Gebärmuttermyome werden normalerweise bei einer gynäkologischen Routineuntersuchung (mit Ultraschall) erkannt.

Symptomfreie Gebärmutermyome müssen nicht unbedingt behandelt werden. Wenn sie jedoch Beschwerden verursachen, ist eine medikamentöse Therapie oft der erste Schritt der Behandlung (etwa eine Hormontherapie). Bringt dies nicht den gewünschten Erfolg, kann ein minimal-invasiver Eingriff durchgeführt werden, um das Myom zu entfernen. Nur in seltenen Fällen muss die gesamte Gebärmutter entfernt werden.

Eine schonende moderne Methode ist die Embolisierung.  Dabei werden die Blutgefäße, die das Myom mit Nährstoffen versorgen, verschlossen. Dadurch soll sich der Knoten zurückbilden.

Gebärmutterpolyp (Zervixpolyp)

Gebärmutterpolypen sind gutartige Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut. Sie können in jedem Alter, bevorzugt aber zwischen dem 45. und 60. Lebensjahr, auftreten. Gebärmutterpolypen können sich an vielen Stellen entwickeln und sowohl fest in der Gebärmutterwand sitzen als auch mit einem unterschiedlich langen Stiel in das Innere der Gebärmutter hinein- oder sogar aus dem Muttermund herausragen.

Symptome

Häufig verursachen die Gebärmutter-Polypen keine Beschwerden. In einigen Fällen ragen sie aus dem Zervikalkanal hinaus. Es kann zu Fremdkörpergefühl, Ausfluss, Zwischenblutungen oder Schmerzen insbesondere beim Geschlechtsverkehr kommen.

Weitere Symptome:

  • Schmierblutungen außerhalb der normalen Monatsblutungen, nach dem Geschlechtsverkehr oder nach den Wechseljahren
  • schmerzhafte Monatsblutung  
  • kolikartige Unterbauchschmerzen
  • Druckgefühl und geschwollener Unterbauch
  • vermehrter Ausfluss
  • Blutungen aus der Scheide nach dem Geschlechtsverkehr
Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)

Unter Gebärmutterhalskrebs versteht man eine bösartige (maligne) Zellveränderung am Schleimhautgewebe zwischen Scheide und Gebärmutter. Diese maligne entarteten Krebszellen breiten sich unkontrolliert aus und wachsen in das umliegende Gewebe hinein.

Ursache

Fast 100 Prozent aller Gebärmutterhalskrebsfälle liegt eine Infektion mit sogenannten humanen Papillomviren (HPV) zugrunde.

Die Übertragung dieses Virus erfolgt in erster Linie beim Geschlechtsverkehr. Insbesondere bei jungen Mädchen scheint der Gebärmutterhals besonders empfindlich für eine Infektion zu sein.

Symptome

In frühen Stadien verursacht Gebärmutterhalskrebs kaum oder wenn, nur unspezifische Beschwerden, etwa Schmierblutungen oder Ausfluss. Zu eindeutigeren Symptomen kommt es erst, wenn die Krankheit weiter fortgeschritten ist und der Tumor in die Nachbarorgane wie Harnblase, Harnwege oder Niere wächst:

  • Beschwerden und Schmerzen beim Wasserlassen
  • Bauch- und Rückenschmerzen
  • unerklärlicher Gewichtsverlust
  • Nachtschweiß
  • Abnahme der Leistungsfähigkeit

Möglichkeiten der Diagnose und Therapie

Diese Krebsform kann im Vor- oder Frühstadium nur durch eine Betrachtung des Gebärmutterhalses bei der gynäkologischen Untersuchung und den Zellabstrich (PAP-Test) erkannt werden. Dabei werden Zellen von Muttermund und Gebärmutterhals mit einem Wattestäbchen entnommen und auf eventuelle Veränderungen untersucht. So lassen sich die meisten Frühstadien des Gebärmutterhalskrebses entdecken und rechtzeitig behandeln.

Besteht nach der Vorsorgeuntersuchung tatsächlich ein Verdacht auf ein Zervixkarzinom, sind weitere Untersuchungen notwendig. Zunächst werden Gewebeproben entnommen, um das veränderte Gewebe beurteilen zu können.

Wird Gebärmutterhalskrebs festgestellt, erfolgt eine kleinere Operation (Konisation = Entfernung eines kleinen Gewebskegels vom Muttermund).  Dabei wird eine kegelförmige Gewebeprobe aus dem Muttermund entnommen. Dieser Eingriff kann ambulant unter Kurznarkose oder auch stationär im Krankenhaus erfolgen. Eine Konisation dient nicht nur der Diagnose, sondern ist gleichzeitig oft auch schon Teil der Therapie, da das veränderte Gewebe dabei entfernt wird. In diesen Fällen kann die Frau auch weiterhin Kinder gebären.

In fortgeschrittenen Stadien kann es erforderlich werden, die Gebärmutter zu entfernen.  In manchen Fällen wird anstelle der Operation eine Strahlentherapie beziehungsweise Chemotherapie eingesetzt.

Vorsorge

Verbesserte Vorsorgeuntersuchungen haben speziell in den letzten Jahren dazu geführt, dass die Zahl der Neuerkrankungen stark gesunken ist. So werden auch Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs (so genannte Präkanzerosen) immer häufiger und zunehmend bei jüngeren Frauen diagnostiziert, was wesentlich zu verbesserten Heilungschancen beiträgt.

Dank eines neu entwickelten Impfstoffes gegen HPV-Infektionen steht seit 2006 erstmals auch eine wirksame Prophylaxe gegen Gebärmutterhalskrebs und seine Vorstufen zur Verfügung, die einen 100%-igen Schutz vor den Virustypen 16 und 18 gewährleistet. Durch diese Impfung wird zwar ein Großteil, jedoch nicht alle HPV-Typen erreicht. Daher ist der jährliche Krebsabstrich (PAP-Abstrich) weiterhin unbedingt nötig.

Gebärmuttersenkung

Wenn die Beckenbodenmuskulatur und Bänder, welche die Gebärmutter und Scheide im Bauchraum verankern, schwächer werden, kommt es vor allem in den Wechseljahren zu einer Absenkung von Scheide und Gebärmutter. Da die Harnblase vor der Gebärmutter liegt, kann sie ebenfalls mit der Gebärmutter absinken und eine Vorwölbung in die Scheide bilden. In einigen Fällen kommt es vor, dass die Gebärmutter so weit absinkt, dass sie teilweise oder ganz aus der Scheide herausrutscht. Dann spricht man von einem Gebärmuttervorfall (Uterusprolaps).

Ursache

Häufigste Ursache für die Gebärmuttersenkung und Scheidensenkung ist eine Beckenbodenschwäche. Diese kann durch mehrere Faktoren bedingt sein:

  • Anlagebedingte Bindegewebsschwäche
  • Geburten (Mehrlingsgeburten; sehr große, schwere Kinder; rasche Geburtenfolge)
  • Übergewicht
  • Mangelhaftes Training der Beckenbodenmuskulatur

Symptome

  • Unterleibs- und Rückenschmerzen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Druckgefühl nach unten und Fremdkörpergefühl. („Gefühl, es könnte etwas aus der Scheide herausfallen“
  • Harninkontinenz (Urinverlust bei körperlicher Belastung)
  • Häufiges Wasserlassen
  • Wiederkehrende Harnwegsinfektionen
  • Verstopfung
  • Scheidenentzündungen und Ausfluss

Möglichkeiten der Diagnose und Therapie

Die Diagnose erfolgt durch eine genaue gynäkologische Untersuchung mit Sicht– und Tastbefund sowie einer Ultraschalluntersuchung. Dabei wird der Beckenboden und die Lage des Scheide, Gebärmutter und Harnblase in Ruhe und beim Pressen beurteilt. So lässt sich das Ausmaß der Scheidenwandsenkung und der Gebärmutter feststellen.

Die Therapie hängt von den subjektiven Beschwerden, vom Schweregrad der Senkung bzw. den zusätzlichen Symptomen (z. B. Inkontinenz) und dem eventuellen Kinderwunsch ab. Man unterscheidet zwischen konservativer und operativer Therapie:

Konservativ:  

  • Konsequente Beckenbodengymnastik
  • Hilfsmittel (Ring- oder Würfelpessare, spezielle Schaumstofftampons)
  • Reizstromtherapie zur Stärkung des Beckenbodens
  • Hormonelle Behandlung (Östrogene in Form von Pflastern, Scheidenzäpfchen, Salben)

Operativ:

Bei stärkeren Senkungen oder Teilvorfällen wird meistens zu einem operativen Verfahren geraten. Das Operationsverfahren richtet sich danach, welches Organ sich wie stark gesenkt hat. Wenn möglich, wird eine Operation ohne Unterbauchschnitt durchgeführt. Das gemeinsame Prinzip der verschiedenen operativen Methoden ist die Rekonstruktion und Stabilisierung der tragenden Strukturen der weiblichen Genitalorgane.

  • Vordere und/oder hintere Scheidenplastik ("Scheidenraffung"): Die vorgefallenen Genitalorgane werden wieder an ihren ursprünglichen Ort gebracht und der Blasen- und Beckenboden wird gerafft.
  • Anhebung der Scheidenwand und Korrektur des Harnröhren-Blasenhalswinkels: zur Behandlung einer gleichzeitig auftretenden Inkontinenz
  • TVT-Operation (TVT = Tension-free Vaginal Tape). Bei dieser relativ neuen Methode wird ein spannungsfreies Kunststoffband um den mittleren Teil der Harnröhre geschlungen. Dieser Eingriff kann in örtlicher Betäubung durchgeführt werden.  Die Erfolgsrate soll die offenen Operationsverfahren übertreffen und auch der Krankenhausaufenthalt ist deutlich verkürzt.
  • Bei einer Gebärmuttersenkung bei Frauen nach dem gebärfähigen Alter wird oft eine Gebärmutterentfernung mit einer vorderen und hinteren Scheidenplastik kombiniert. Dabei wird die Gebärmutter durch die Scheide entfernt und gleichzeitig das Scheidengewebe gerafft und vernäht, sodass der Beckenboden straffer wird.
Eierstockzyste (Ovarialzyste)

Zysten sind ballonartige Hohlräume gefüllt mit Flüssigkeit. Eierstockzysten entstehen meist in der Geschlechtsreife der Frau und sind hormongesteuert.

Die Mehrzahl aller Eierstockzysten ist gutartig. Am häufigsten finden sich so genannte funktionelle Zysten, die sich meist innerhalb von zwei Monaten zurückbilden. Mit zunehmendem Alter der Patientin steigt allerdings die Wahrscheinlichkeit, dass sich hinter Eierstockzysten bösartige Veränderungen (Krebs) verbergen.

Ursachen

Ein Großteil dieser Zysten entsteht durch eine Hormonstörung: wenn Eibläschen, die jedes Monat heranwachsen, zum Zeitpunkt des Eisprunges nicht geplatzt sind, und zu einer Zyste heranwachsen, oder wenn sich Gelbkörperzysten, die in der zweiten Zyklushälfte eine Rolle spielen, nicht wie üblich zurückbilden.

Symptome

Häufig sind Ovarialzysten nur wenige Zentimeter groß und verursachen deshalb keine Symptome. Sie fallen meist als Zufallsbefund während der vaginalen Ultraschalluntersuchung beim Frauenarzt auf.

Wenn Beschwerden auftreten, sind sie zunächst unspezifisch:

  • Unregelmäßige Zyklen
  • Schmerzhafte Regelblutungen und Zwischenblutungen
  • Auftreten von „Regelblutungen nach den Wechseljahren"
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Leichte Unterbauchschmerzen
  • Zunahme des Bauchumfanges

Manchmal machen sich Eierstockzysten erst durch Komplikationen bemerkbar:

  • Starke Unterbauchschmerzen durch Zerplatzen der Ovarialzyste
  • Massive Unterbauchschmerzen, Kollaps, Erbrechen, starke Druckempfindlichkeit des Bauches bei Drehung der Eierstockzyste im Unterbauch

Möglichkeiten der Diagnose und Therapie

In den meisten Fällen reicht eine gynäkologische Tast– und Ultraschalluntersuchung, um eine Eierstockzyste zu diagnostizieren.

Länger bestehende Zysten sollten histologisch durch eine Gewebeuntersuchung abgeklärt werden. Handelt es sich um einen bösartigen Tumor, ist chirurgischer Eingriff mit Entfernung beider Eierstöcke, der Gebärmutter und befallener Organe der Bauchhöhle nötig.

Gerade hier bietet die Privatklinik Graz Ragnitz das ideale Umfeld. Zunehmend wird bei uns auf schonende minimal invasive Operationstechniken gesetzt. Diese patientinnenfreundliche Methode hilft,  Beschwerden, wie sie oft nach chirurgischen Eingriffen auftreten, möglichst gering zu halten.

Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Vermehren sich Zellen der Eierstöcke unkontrolliert, können sie einen bösartigen Tumor bilden. Dieser wächst aggressiv, zerstört das angrenzende Gewebe und kann außerdem Tochtergeschwülste (Metastasen) in anderen Organen bilden.

Das Risiko an Eierstockkrebs zu erkranken steigt mit zunehmendem Alter. In manchen Fällen liegt auch eine genetische Belastung vor.

Symptome

Da sich der Tumor zunächst unbemerkt ausbreitet, wird Eierstockkrebs oft erst spät entdeckt. Mögliche Symptome sind dann Bauchschmerzen, eine Zunahme des Bauchumfangs durch Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum, anhaltender Brechreiz oder Veränderungen der Verdauung. Allgemeine Schwäche sowie abnorme oder nach den Wechseljahren plötzlich wieder auftretende Blutungen gelten ebenfalls als verdächtig und sollten unbedingt abgeklärt werden.

Möglichkeiten der Diagnose und Therapie

Ob ein Tumor vorhanden ist, lässt sich durch eine ausführliche gynäkologische Untersuchung mit Ultraschall erkennen. Die Ausbreitung des Tumors lässt sich am besten mit Hilfe der Magnetresonanztomographie beurteilen.

Einen weiteren Anhaltspunkt liefert die Bestimmung von Tumormarkern (Eiweiße, die von den Tumorzellen produziert werden). Allerdings sind diese Tumormarker nicht in erster Linie zur Diagnosestellung, sondern eher im Rahmen der Verlaufskontrolle nach erfolgter Therapie hilfreich.

Eine gesicherte Diagnose erhält man nur durch eine feingewebliche Untersuchung des betroffenen Eierstockes (Biopsie).

Die Therapie richte sich immer danach, in welchem Stadium sich der Eierstockkrebs befindet. In manchen Fällen wird nur der Eierstock mittels  Bauchspiegelung entfernt. Hat sich der Tumor bereits auf die umliegenden Organe ausgebreitet, erfolgt eine offene Operation, wobei dann auch oft diese Organe ganz oder teilweise entfernt werden müssen.  

Nach der Operation schließt sch eine Chemotherapie an, die stationär oder ambulant erfolgen kann. Bei bestimmten Formen des Ovarialkarzinoms versucht man den Tumor mit einer Hormontherapie zu bekämpfen. 

Auch wenn die Therapie erfolgreich ist, sollten regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen durchgeführt werden.

Harnwegsinfektionen

Unter dem Sammelbegriff der Harnwegsinfektionen versteht man die meist bakteriell bedingten Entzündungen der ableitenden Harnwege (Harnröhre, Harnblase, Harnleiter und Nierenbecken). Als Harnwegsinfektionen im engeren Sinne werden die Blasenentzündung (Zystitis), Entzündung der Harnröhre (Urethritis) und die akute und chronische Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) bezeichnet.

Ursache

Aus anatomischen Gründen sind Frauen sehr viel häufiger von Harnwegsinfekten betroffen als Männer.
In den allermeisten Fällen kommt es zu einem Harnwegsinfekt, weil Keime über die Harnröhre nach oben steigen. Am häufigsten sind Darmbakterien (Kolibakterien) die Ursache der Infektion.

Symptome

Bei einer Blasenentzündung stehen die erschwerte Blasenentleerung und die heftigen brennenden Schmerzen beim Wasserlassen im Vordergrund. Mitunter findet sich auch Blut im Urin. Gelegentlich kommen auch Schmerzen über dem Schambein vor, aber normalerweise kein Fieber.

Kommen zu den oben genannten Beschwerden Fieber, Schüttelfrost, Bluthochdruck, Erbrechen, Flankenschmerz und Schmerzen in der Nierengegend dazu, dann ist eine akute Entzündung des Nierenbeckens wahrscheinlich.

Möglichkeiten der Diagnose und Therapie

Die Schilderung der Beschwerden im PatientInnen-Gespräch liefert bereits deutliche Hinweise auf eine Harnwegsinfektion. Mittels Harnuntersuchung im Labor kann der Erreger nachgewiesen werden. Um andere Erkrankungen im Unterleib auszuschließen, wird manchmal auch eine Blutuntersuchung, eine Ultraschall-Untersuchung oder ein Kontrastmittelröntgen (Urographie) gemacht. 

Eine unkomplizierte Blasenentzündung wird in den meisten Fällen sofort mit Antibiotika behandelt.  Das gilt auch für eine akute Nierenbeckenentzündung, wobei hier das Antibiotikum speziell auf den Erreger abgestimmt wird. Bei starken Schmerzen werden schmerzlindernde und krampflösende Mittel verabreicht.

Grundsätzlich gilt für alle Harnwegsinfektionen, dass reichlich Flüssigkeit zugeführt werden muss, um einen wirksamen Spüleffekt zu erzielen, damit die Bakterien wenig Zeit haben, sich im Körper zu vermehren.

Harninkontinenz

Als Harninkontinenz (Blasenschwäche) bezeichnet man den unfreiwilligen Verlust von Urin. Betroffene wollen dieses für sie „peinliche“ Thema oft nicht ansprechen und ziehen sich immer mehr aus dem gesellschaftlichen Leben zurück. Dabei ist es wichtig zu wissen: je früher Harninkontinenz behandelt wird, desto besser sind die Erfolge!

Man unterscheidet bei Frauen zwei Hauptformen der Harninkontinenz:

1. Stress – oder Belastungsinkontinenz (am häufigsten)

Diese äußert sich meistens durch ungewollten Harnverlust beim Lachen,
Husten, Niesen oder sportlicher Bewegung. Als mögliche Ursachen dafür gelten Schwangerschaften, Geburten, schwere körperliche Arbeit, Übergewicht oder eine angeborene Bindegewebsschwäche.

Möglichkeiten der Diagnose und Therapie

  • konsequentes Beckenbodentraining unter fachkundiger Anleitung
  • Elektrostimulation zur Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur
  • Medikamente
  • eventuell Operation

2. Dranginkontinenz (überaktive Blase)

Diese Form kann Frauen und Männer betreffen. Typische Anzeichen sind besonders häufiger und starker Harndrang und dadurch bedingt ungewollter Harnverlust. Mögliche Ursachen dafür sind unter anderem psychosomatische Störungen oder eine Nervenschädigung.

Möglichkeiten der Diagnose und Therapie

  • Medikamente
  • regelmäßiges Beckenbodentraining
  • spezielles „Blasen- und Toilettentraining“
  • Entspannungsübungen

Für Frauen ist der erste Ansprechpartner der Gynäkologe/Gynäkologin, eventuell  auch ein Urologe. In vielen Fällen überweist Sie Ihr Gynäkologe zusätzlich an einen Facharzt für Physikalische Medizin.

Mit so genannten urodynamischen Untersuchungen lässt sich bestimmen, an welcher Form von Harninkontinenz Sie leiden.

Es gibt unterschiedliche effiziente Methoden, die Harninkontinenz in den Griff zu bekommen. Die meisten Patientinnen erzielen schon durch regelmäßiges Training der Beckenbodenmuskeln gute Erfolge. In manchen Fällen sind aber auch chirurgische Eingriffe notwendig. Unterstützend können auch Medikamente wirken, und schließlich gibt es Produkte, die den Alltag von Inkontinenz-Patientinnen diskret und effizient erleichtern (z.B. spezielle Einlagen). Besprechen Sie mit Ihrem Gynäkologen, welche Möglichkeiten für Sie am besten geeignet sind.

Hämorrhoiden

Prinzipiell hat jeder Mensch Hämorrhoiden. Es handelt sich dabei um einen Schwellkörper aus Arterien und Venen, der den Enddarm zusätzlich zum Schließmuskel abschließt. Erst wenn diese Blutgefäße erweitert sind und nach untern sinken (vergleichbar mit Krampfadern) , kann es zu Beschwerden kommen: man spricht dann vom Hämorrhoidalleiden, umgangsprachlich „Hämorrhoiden".

Ursachen

Die häufigsten Ursachen für das Entstehen von Hämorrhoiden sind:

  • Bewegungsmangel und sitzende Tätigkeiten,
  • chronische Verstopfung, und damit verbunden starkes Pressen beim Stuhlgang
  • erbliche und altersbedingte Bindegewebsschwäche
  • Übergewicht
  • Schwangerschaften
  • chronische Anwendung von Abführmitteln

Symptome

Häufigstes Krankheitsanzeichen sind Blutungen aus dem Darm. Da Blutungen aber auch Symptome anderer Erkrankungen des Darmtraktes (z.B. Darmkrebs) sein können, müssen sie entsprechend abgeklärt werden.
Weiters kann es durch Irritationen der empfindlichen Haut um den Darmausgang zu unangenehmem Jucken und Brennen kommen. Im späteren Stadium treten auch Schmerzen bzw. ein Druck- oder Fremdkörpergefühl auf.

Möglichkeiten der Diagnose und Therapie

Das Krankengespräch gibt meist schon Aufschluss über das Vorliegen eines Hämorrhoidalleidens. Zusätzlich wird der Arzt eine Tastuntersuchung von Anus und Enddarm durchführen. Dabei muss der Patient wie beim Stuhlgang leicht pressen, damit etwaige vorhandene Knoten hervortreten. Eine gesicherte Diagnose erhält man durch eine Darmspiegelung. Bei Blutungen muss vor allem ausgeschlossen werden, dass diese durch Darmkrebs oder seine Vorstufen (Polypen) hervorgerufen wurden.

Die Behandlung richtet sich nach dem Ausmaß der Beschwerden und dem Krankheitsstadium:

  • Lebensstilumstellung, um den Stuhlgang zu erleichtern (ballaststoffreiche Ernährung, ausreichend Flüssigkeit, viel Bewegung)
  • schmerz – und juckreizstillende Medikamente in Form von Cremes oder Zäpfchen
  • kleinere operative Eingriffe (z.B Gummibandligatur oder Verödung der „Krampfadern“ im Darm)
  • Operation: Entfernung der Hämorrhoiden und Abbindung der Blutgefäße
Brustkrebs (Mammakarzinom)

Das Mammakarzinom ist eine bösartige Veränderung des Drüsengewebes der Brust. Etwa jede 8. Frau in Österreich erkrankt daran. Viele dieser Frauen können heute gerettet werden, wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und therapiert wird.

Brustkrebsvorsorge nimmt daher einen wichtigen Schwerpunkt auch an unserer Klinik ein.

Ursachen

Heute geht man davon aus, dass bei der Entstehung von Brustkrebs viele verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Die Mehrheit aller Patientinnen mit Brustkrebs erkrankt "spontan", ohne dass in ihrer Familie bereits häufiger Brustkrebs aufgetreten wäre. In anderen Fällen gibt es eine genetische Ursache  für das in einer Familie gehäufte Auftreten von Brustkrebs. 

Weitere Risikofaktoren:

  • Kinderlosigkeit
  • Geburt des ersten Kindes nach dem 30. Lebensjahr  
  • Früher Eintritt der Menstruation und späte Wechseljahre
  • Ungesunder Lebensstil (fettreiche Ernährung, Alkohol, Rauchen, Übergewicht etc.)
  • Hormonersatztherapie in den Wechseljahren über mehr als 10 Jahre

Symptome und Früherkennung

Brustkrebs macht normalerweise weder Schmerzen noch andere typische Beschwerden, zumindest im Frühstadium.
Folgende Warnsignale können jedoch ein Hinweis auf Krebs sein und erfordern eine weitere Abklärung:

  • Knoten oder Verhärtungen in der Brust,
  • Einziehung der Brustwarze
  • Hautveränderungen der Brustwarze oder des Warzenvorhofs, Größenveränderung der Brust
    blutige oder wässrige Sekretion aus der Brustwarze
  • plötzlich auftretende Rötungen einer Brust
  • Knoten in der Achselhöhle

Früherkennung: regelmäßige Selbstuntersuchungen und Mammographie  (ab dem 40. Lebensjahr in mindestens zweijährigen Abständen empfohlen).

Möglichkeiten der Diagnose und Therapie

  • Brustselbstuntersuchung
  • Tastuntersuchung durch den Arzt
  • Mammographie (Röntgenuntersuchung der Brust)
  • Ultraschall
  • Magnetresonanztomographie (bei speziellen Fragestellungen)

Besteht Verdacht auf ein Mammakarzinom, bietet eine Gewebeprobe die einzige Möglichkeit einer gesicherten Diagnose. Am häufigsten wird das Gewebe im Rahmen einer Punktion „herausgestanzt“ und histologisch untersucht. Dieser Eingriff erfolgt unter lokaler Betäubung unter Ultraschallsicht und ist für die Patientin meist nicht oder nur gering schmerzhaft. Innerhalb einer Stunde erhält man eine histologische Diagnose. Bei bösartigem Befund oder bei Krebsvorstufen ist immer eine Operation anzuschließen.

Die Brustkrebstherapie erfolgt heute sehr individuell auf jede Patientin  zugeschnitten. Heute ist es bei den meisten Brustkrebs-Patientinnen möglich, bei einer Operation die Brust zu erhalten. Je nachdem, wie groß die Gefahr von Tumorabsiedelungen (Metastasen) im Körper ist, wird der Patientin zu einer zusätzlichen Therapie mit Medikamenten (Hormon-, Chemotherapie) geraten. Auch die Bestrahlung hat einen bedeutenden Stellenwert bei der Behandlung von  Brustkrebs.

Krebszellen können die Bestrahlungsschäden schlechter ausgleichen als gesunde Zellen und sterben ab. Ein neuer Ansatz in der medikamentösen Therapie von metastasierenden Krebserkrankungen ist die Behandlung mit spezifischen Antikörpern.

Berthold‑Linder‑Weg 15, 8047 Graz Icon Standort